Friedlich schlafen
– Die Nächte mit Wachliegen sind oft Schreckens-, und Horrorzeiten: In der Nacht, wenn die Verbindung zum Unbewussten stärker ist, kommen die Ängste, Sorgen und anderen schwierigen Emotionen hoch, die wir am Tag mit Geschäftig-sein, Ablenkung, Suchtverhalten und anderen Verdrängungsstrategien aus unserem Bewusstsein fernhalten.
Wenn ich ein neues Buch schreibe oder ein anderes kreatives Projekt verfolge, schlafe ich manchmal über Monate einige Stunden weniger als sonst. Ich wache ohne Wecker um fünf Uhr morgens auf, springe aus dem Bett und los geht’s. Eine Schlafstörung? Mitnichten. – Nicht die kurzen oder schlaflosen Nächte sind das Schlimme an Schlafproblemen, sondern die peinigenden Gefühle und Gedanken, die in den Wachphasen auftauchen. Und die können wir lösen.
Wie können wir wieder friedlicher schlafen?
- Erstens: Wir können uns Know-how zum friedlichen Schlafen aneignen. Die Schlüsselfrage lautet dabei: WAS KANN ICH ANDERS MACHEN?
Da gibt es viele gute Tipps:
- Die zweite Ebene ist die – wie ich finde – viel interessantere und wichtigere, weil hier die nachhaltige Veränderung stattfindet. Auf dieser Ebene arbeite ich als Psychologin und helfe dabei, die Ursachen für Blockaden zu finden und mit modernen psychologischen Methoden zu lösen. Die Schlüsselfrage ist hier: WAS SIND DIE URSACHEN FÜR SCHLAFPROBLEME?
Denn: wenn es keine Auslöser für all diese Varianten von Horrornächten gäbe – dann hätten wir sie nicht. Dann würden wir alle friedlich, sorglos, entspannt, tief und fest, erholsam schlafen. Wir können uns drei Themen genauer ansehen:
1. Kinderschlaf
Wie wir als Kind das Schlafen erfahren haben, prägt unseren späteren Umgang damit. Es gibt Familien, in denen das Schlafen eine entspannte, schöne Sache ist. Dann ist es einfach schön, sich bettfertig zu machen, mit Spielen, Ritualen und zärtlichen Momenten, in denen das Kind zur Ruhe kommt und schließlich einschläft. In anderen Familien sind die Eltern selbst schon müde und gestresst, oder sie haben einen Ratgeber gelesen, in dem steht, dass das Kind sich so früh wie möglich an feste Regeln gewöhnen muss. Es entstehen Stress, Druck, Kampf.
2. Schlafen gehen
Friedlicher Schlaf beginnt vor dem Schlafen. Wenn wir den Tag langsam ausklingen lassen, alles, was am Tag war, abschließen, und uns Zeit für ein “Runterfahren” unserer System nehmen, finden wir leichter in einen friedlichen Schlaf. Wie wäre es, vor dem Schlafen eine Zeit zu finden, in der der Tag Revue passieren kann und Zeit ist zum Loslassen von Gedanken, Sorgen und Ängsten.
3 . Durchschlafen
Oft ist der größte Hemmer für friedlichen Schlaf die eigene Erwartung, wie schnell und ununterbrochen man schlafen sollte. Sobald man meint, man müsste jetzt aber endlich schlafen, geht es oft nicht mehr. Dann wird man immer wacher. Erst recht bei dem Gedanken daran, wie gerädert man am nächsten Tag wohl sein wird.
Der Trick für leichtes Einschlafen: Wenn wir versuchen, uns im Bett wach zu halten, schlafen wir besonders gut ein.
Ich arbeite seit über zehn Jahren in meinen Seminaren mit einer modernen psychologischen Methode, die im Unbewussten wirkt und nur an den Auslösern für Symptome ansetzt. Die Methode funktioniert verblüffend gut bei allen möglichen Arten von Blockaden – also auch bei Schlafproblemen. Auch ich als „gute Schläferin“ habe mal die eine oder andere Nacht, in der mich etwas umtreibt und aufwachen lässt. Dann mache ich einen Durchgang mit Logosynthese®, und ich komme nicht mal bis zum dritten Satz, da bin ich schon wieder weg.
Und die Zeiten, in denen ich an einem Buch schreibe? Die sind voller Schaffensfreude, und dann ist es okay, in der Zeit wenig zu schlafen. Warum sollte das Leben immer gleichmäßig verlaufen? – Übrigens, wenn ein Buch fertig ist, schlafe ich wie in Murmeltier.
Weiterdenken
... beim Ansehen & Lachen:
Der britische Komiker Rowan Atkinson („Mr. Bean“) war 2012 einer der Stars der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London. Er ist überhaupt der Größte, auch, wenn ums Einschlafen geht, am besten mit einem Super-Siegertraum. Nehmen wir uns ein Beispiel an seiner schlaffördernden Unbekümmertheit beim Ansehen dieses Videos.
... beim Lesen & Ausprobieren:
Eine neue Langzeitstudie zeigt: Dunkelheit beim Schlafen scheint Depressionen u.a. psychischen Symptomen vorzubeugen. Also: Verdunkelungsvorhänge vors Fenster – oder noch einfacher: Schlafbrille auf. – Hier sind die besten Schlafbrillen, die es nach meiner Erfahrung gibt.
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