Der Dreh – Schreiben, um zu fokussieren
– Wie wäre es, zu schreiben, um sich zu fokussieren, anstatt – wie es Schreibende sonst meist tun – zu fokussieren, um besser zu schreiben? – Was ein Perspektivenwechsel bewirkt.
Wer fokussiert, konzentriert und ohne Ablenkungen durch den Tag geht und sich jeweils nur einer Aufgabe widmet, gehört zu den glücklichen Fokussierten. Doch die Fokussierten werden immer weniger. Es bleiben die Zerstreuten.
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Zerstreutheit als Massenphänomen
Die meisten Schreibenden – wie auch andere – haben ein massives Fokussierungsproblem. Mein Teilnehmenden erzählen mir, dass sie kaum länger als zehn Minuten fokussiert auf ihre Schreibaufgabe arbeiten können. Dann kommt wieder das Smartphone, der E-Mail-Posteingang, Instagram. Ein Kollege, eine Kundin rufen an. Die To-Do-Liste drängelt, das Kind blinkt über WhatsApp, die Mama fragt was per sms.
Die meisten Schreibenden – wie auch andere – haben ein massives Fokussierungsproblem. Im Schreiben offenbart es sich - und mithilfe des Schreibens können wir etwas anderes (wieder) etablieren.
Ablenkungen sind anstrengend
Das ist nicht gut, wir merken es alle. Nach einer Ablenkung brauchen wir 10-15 Minuten, um mit voller Aufmerksamkeit wieder bei der ursprünglichen Aufgabe zu sein. Was für eine geistige Anstrengung, dieses Hin und Her! Mehr noch: Wir schädigen damit Körper und Psyche massiv, denn es ist dauernder Mikrostress.
Schreiben, um zu fokussieren
Wie wäre es, mit einer neuen Einstellung ans Schreiben zu gehen? Schreiben um zu fokussieren. Das würde uns nicht nur beim Schreiben, sondern im gesamten Leben helfen. Schreiben eignet sich hervorragend, um das Fokussieren wieder einzuüben. Es gibt auch tolle Strategien dafür, wie die Pomodoro-Technik, denn Konzentration ist eine Fähigkeit, die sich gut trainieren lässt.
Schreiben als Möglichkeit, nicht Notwendigkeit
Schreiben um zu fokussieren: Dann bekäme das Schreiben eine viel tiefere Bedeutung. Mit einem Mal wäre Schreiben nicht mehr nur eine – oft ungeliebte – Notwendigkeit, um eine Arbeitsaufgabe zu erledigen. Jetzt wäre es viel mehr: nämlich eine Möglichkeit
Monotasking
Mein Vorschlag: Lassen wir das ursprüngliche Ziel los, den Text schnell fertig zu stellen und nutzen wir das Schreiben, um Monotasking zum neuen Standard zu entwickeln. Dann ist Schreiben plötzlich viel mehr als nur eine Notwendigkeit – es wird zur Gelegenheit, eine der existenziell wichtigsten Fähigkeiten in unserer Zeit zu kultivieren.
Ich wünsche dir fokussierte Schreib- und Lebenszeiten. Von Herzen
Ulrike
Weiterdenken
... beim Lesen:
"Quit Social Media: Deep Work" – Tiefe Arbeit: Verlasse die sozialen Medien“ lautet der TEDx-Vortrag des Professors Dr. Cal Newport (Englisch, 13 min): Ablenkungsfreie "Tiefe Arbeit" statt "Flache Arbeit" sollte in unserem Arbeitsalltag Vorrang haben.
Self Care: In meinem Buch zeige ich im 5. Kapitel „Deinen Raum gestalten“, wie wir innere Räume (wie den Schaffensraum) und äußere Räume (wie den Raum bei der Arbeit) schützen können, um uns darin zu entfalten: zum Arbeiten, zum Kreativsein, für Self-Care-Zeiten, zum Ausruhen.
• „Self Care – Du bist wertvoll: Das Selbstfürsorge-Programm“ (Knaur Balance/Argon Hörbuch)
• Und Schreiben begleitet auch dieses Buch, diesmal mit einem eigens dafür liebevoll gestalteten „Self Care Journal: Das Begleitheft für deine Gedanken zum Buch Self Care“ (BOD: scharz-weiß oder farbig)