Erwartungen runter – Gelassenheit hoch
- Ob es nun die Erwartung eines Weihnachtsfestes ist, das „einfach richtig schön“ wird. Die Vorstellung, wie die Augen beim Geschenke-Auspacken leuchten. Oder auch, wie supergut man ins Neue Jahr starten will. Zu hohe Erwartungen sind der Samen, aus dem später die größten Enttäuschungen erblühen.
Wie ersparen wir uns schlechte Laune, Frust, Bitterkeit? Und bewahren uns stattdessen Zuversicht und Vorfreude?
Sie ist Familienmensch, Weihnachten war ein Lichtblick. Aber nun kommen Gewissensfragen. Was, wenn ihre Mama hinterher erkrankt und sie sich fragen muss, ob sie dazu beigetragen hat? Es gibt einiges Hin und Her, und dann beschließen alle, diesmal telefonisch zu feiern. Marita ist frustriert und genervt, von den Leuten bei Edeka, den ständigen Corona-Nachrichten, vom Anstehen in der Endlosschlange vor der Post. Sie schläft wenig und hadert, sogar nachts.
Den Denkanstoß gibt es hier auf einer PDF-Seite zum Lesen in Ruhe.
Enttäuschungen haben einen Vorlauf
Enttäuschungen haben oft schon einen gewissen Vorlauf: Sie sind Folge der Wünsche, Erwartungen und Hoffnungen, die vorher in unserer Vorstellung gewachsen sind: „Wir verbringen einen lustigen Abend“, "Ich werde mit ihr alt werden“, „So werde ich reich“. Und dann kommt die Realität. Oft sieht sie ganz anders aus, und man hatte sie nicht einberechnet. Gut oder schlecht? Eigentlich ist diese Realität neutral: Sie ist, wie sie nun mal ist. Doch je nach vorheriger Zukunftserwartung entstehen dann oft schwierige Emotionen.
Die Minimalvariante mitdenken
Das müsste nicht so sein. Wenn wir die Realität pragmatisch akzeptieren, wie sie ist. Und das geht: Wir können ändern, wie wir über die Zukunft denken. Was können wir tun, um Vorfreude weiter zu erleben, uns aber Enttäuschungen zu ersparen? Wenn die größten Enttäuschungen aus zu hohen Erwartungen entstehen, hilft unrealistischer Optimismus nicht weiter.
Stattdessen kann man:
Kurz:
Kurz:Je niedriger die Erwartungen an eine perfekte Zukunft, desto größer die Chancen auf eine entspannte Realität.
Noch kürzer:
Erwartungen runter – Gelassenheit hoch.
Möglichst viel Gelassenheit bei dem, was gerade möglich ist, wünscht dir
Ulrike
Je niedriger die Erwartungen an eine perfekte Zukunft, desto größer die Chancen auf eine entspannte Realität.
Weiterdenken
beim Lesen:
- Auch im neuen Buch meiner geschätzten Kollegin und Spiegel-Bestsellerautorin Dr. Yael Adler geht es um Erwartungen – aneinander: „Wir müssen reden, Frau Doktor: Wie Ärzte ticken und was Patienten brauchen“. Droemer 2020.
- Stefan Dietz deutet den Fachkräftemangel in Unternehmen mit neuer Perspektive – anstatt zu hadern, dass gute Mitarbeiter fehlen: „Glücksfall Fachkräftemangel: Wie Unternehmen und Führungskräfte von der Krise profitieren.“ Campus 2020.
beim Zuschauen im Fernsehen – jeweils mit Ulrike als Studiogast:
- SAT1 FRÜHSTÜCKSFERNSEHEN 16.12.2020: „Weihnachten verläuft in diesem Jahr anders“
- JETZT REDEN VIER: 22.10.2020: „Der Talk der Woche“ – Vier Frauen diskutieren über Aktuelles aus Politik und Gesellschaft
- ARD BUFFET 02.10.2020: "5 Strategien für eine glückliche Liebesbeziehung" – im Gespräch mit Diplom-Psychologin Ulrike Scheuermann
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